Pfarrhof
Nicht nur die Lomnitzer Kirche, sondern auch der gesamte Komplex des Pfarrhofes ist als Baudenkmal geschützt.
Für die Zeit um 1840 ist ein recht vollständiges Bild des Lomnitzer Pfarrhofes übermittelt. Er war der "Sitz" des
Pfarrers, der damals zugleich Kirchendiener, Lehrer und nicht zuletzt Verwalter eines landwirtschaftlichen Betriebes war, dessen Ertrag zu seinem Einkommen gehörte. Seit 1937 wurde das
Pfarrhaus nicht mehr von einem Pfarrer bewohnt, und die Wohnung war anderweitig vermietet. Durch den Zusammenschluß der Kirchgemeinden von Lomnitz, Großnaundorf und Lichtenberg ist der Wohnsitz
des Pfarrers seit 2008 in Lichtenberg.
Hier ein grober Überblick über die Lage der Gebäude
In den Pfarrhof gelangt man durch das 2003 neu errichtete Pfarrhoftor. Es wurde originalgetreu wieder aufgebaut, nachdem
es durch eine der "Lutherlinden" zur Seite gedrückt und baufällig wurde. Gleichzeitig wurde das Holztor erneuert.
Das jetzige Pfarrhaus wurde 1779 - 1781 gebaut, nachdem das vorherige möglicherweise 1610 erbaut und Anfang Dezember 1779 durch einen starken Sturm beschädigt
wurde.
Bereits 1739 wurde ein Bornhaus (Brunnenhaus, linkes Bild Mitte) erwähnt. Damals wurde ein Abfluss vom Bornhaus in
den "vor dem Pfarrgut liegenden Teich" hergestellt.
Erst 1997 erhielt das Pfarrhaus einen zentralen Wasseranschluss. Ab 1980 gab es eine Wasserleitung vom Brunnenhaus zum Pfarrhaus.
Die Substitution (Haus des Ersatzpfarrers) wurde 1870 abgerissen.
Die Pfarrscheune wurde 1980/81 wegen Baufälligkeit abgetragen. Ihr Grundriss ist noch an der Kirchenmauer zu erkennen und kann heute unter anderem als "Bühne" genutzt werden. Das Erbauungsjahr ist nicht genau bekannt. 1739 wurde nachweislich die Tenne in der Pfarrscheune erneuert. Eine Rechnung hierfür belegt ebenso die damalige Existenz wie auch die Nutzung der Scheune.
Am Pfarrhaus wurden in den Jahren 2012 - 2014 umfangreiche Werterhaltungsmaßnahmen durchgeführt. 2012 wurde der gesamte 1. Stock (Wohnung und Amtszimmer mit Archiv) grundhaft saniert. Mit Hilfe des Fördervereines konnte auch das schöne Fachwerk des Giebels sichtbar erhalten werden, das sonst zugunsten der Wärmedämmung verschalt worden wäre. Im Juli 2013 begann die Trockenlegung des Pfarrhauses. Als erstes musste aber eine Drainage- und Regenwasserleitung vom Pfarrhof bis zum Dorfbach gebaut werden. Ende Juli konnte dann mit der Anbringung der Drainage rund um das Pfarrhaus begonnen werden. Viele freiwillige Helfer haben es wieder einmal geschafft und durch hunderte Stunden Eigenleistung (Ausschachten, Schalen, Betonieren, Abdichten, Verlegen der Drainagerohre und das Verfüllen der Gräben) geholfen einen beträchtlichen Teil an Spendengeldern zu sparen.
Als zweites erfolgte im Jahr 2014 die Horizontalsperre der Mauern im Inneren des Hauses durch ein Injektageverfahren. Dazu wurden
die Mauern mit heißem Spezialparaffin getränkt.
Der Förderverein hat einen großen Teil der Kosten übernommen.
Vor der Injektage wurden die Wände getrocknet, damit das Paraffin in alle Poren der Mauern eindringen kann.
Weil in diesem Zusammenhang der Fußboden im Küchennebenraum saniert werden musste, entschloß sich die Kirchgemeinde die Küche um diesen Raum zu erweitern und sie zu renovieren. Das war möglich, weil
dafür hervorragende Küchenmöbel, ein Elektroherd und alles weitere Material gespendet wurden. Die Arbeiten haben Freiwillige erledigt.
Das Lomnitzer Pfarrhaus bietet schon von der Hauptstraße aus einen sehr schönen Anblick.
Eine noch verbliebene große Aufgabe zur Erhaltung des Lomnitzer Pfarrhofes ist die Sanierung des Stallgebäudes. Wir hoffen auch dabei eines Tages
helfen zu können. Besuchen Sie einmal den Lomnitzer Pfarrhof - gerne würden wir Sie auch zum nächsten Pfarrhof-Fest begrüßen!