Die alte Dorfkirche Lomnitz
1495 Eine Kapelle in Lomnitz wird erstmalig erwähnt, das Erbauungsjahr ist unbekannt. In ihr
gab es einen geschnitzten Flügelaltar (um 1510), dessen Schöpfer uns ebenfalls unbekannt ist, der aber künstlerisch wertvoll war.
1539 Die Einführung der Reformation in Lomnitz wurde am 31. Oktober festlich begangen.
1552 Der erste urkundlich bekannte Pfarrer in Lomnitz hieß Valentin Peschmann.
1597 Anbau (mit Dachreiter) an die Kapelle. Erstmalig ist für die Lomnitzer Kirche ein Geläut ( mehrere Glocken) belegt.
1650 Die erste Orgel kann in Lomnitz nachgewiesen werden. Hierbei handelte es sich um ein Positiv, eine kleine Orgel ohne Pedal, bei der der Spieler den
Balg selbst trat. 1673 und 1717 folgten weitere neue Orgeln.
1735 Das erste überlieferte Kirchenbuch stammt aus den Jahren 1735 - 1739. In der Chronik Heft Nr. 7 kann man einiges über den Inhalt erfahren. (Die
Chroniken von Lomnitz so wie die zugehörigen Themenhefte können Sie bei Familie Reuter in der Obermühle kaufen)
1839 Die Kapelle wurde abgerissen. 1838 gab es einen Beschluss zum Umbau der Kirche. Die Grüfte der Rittergutsfamilien unter der Kapelle wurden dabei verschüttet. Sie gehörten
Angehörigen der Familie Schönfeld. Auch Johann Georg von Oppel (20.06.1594 - 19.06.1661) Obersteuereinnehmer am Kursächsischen Hof, Rittergutsbesitzer und u.a. Besitzer von Schloss Oberlichtenau
wurde hier am 08.07.1661 beigesetzt.
Beim Abriss der Kapelle stellte man fest, dass ein Umbau des "Anbaues" nicht möglich ist. In der Kirchengalerie 1839 kann man lesen: "allein bei Abbruch des alten Gebäudes (Kapelle)
fanden sich so viele Defekte auch in dem neuen (Anbau) vor, daß man sich zu einem völligen Neubau der Kirche entschloß."
1840 Vom Flügelaltar ist bekannt, dass die Predella (der Sockel des Altaraufsatzes) durch den kunstverständigen Grafen Karl von Brühl (1818-1858) nach
Seifersdorf kam. Karl von Brühl war der Enkel von Tina von Brühl, der Gestalterin des "Seiferdorfer Tales".
Die Predella ist eine Holzschnitzerei mit der Darstellung der "Heiligen Sippe", der Familie der Heiligen Maria. Sie befindet sich noch heute in der Seifersdorfer Kirche.
Die anderen Teile der Predella übernahm der Verein für Altertumskunde im Großen Garten in Dresden. Seit der Bombardierung Dresdens 1945
sind sie vermisst.
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